München feiert die „Nacht der Umwelt“

München · Aben(d)teuer Klima

Wenn sich die Sonne als Energiespender langsam hinterm Horizont verabschiedet, wird es in der Heide durch nachtaktive Tiere erst so richtig lebendig. Foto: VA

Wenn sich die Sonne als Energiespender langsam hinterm Horizont verabschiedet, wird es in der Heide durch nachtaktive Tiere erst so richtig lebendig. Foto: VA

Der Klimawandel hat den Münchner Untergrund erreicht. Was wie ein Endzeit-Szenario klingt, soll das Umweltbewusstsein der Münchner wecken und schulen. Die achte „Nacht der Umwelt“ steht am kommenden Freitag, 18. September, vor der Tür und mit ihr zahlreiche Veranstaltungen rund um das Thema Umwelt- und Klimaschutz. Bis Mitternacht gibt es ein abwechslungsreiches Programm mit mehreren Angeboten zum Kennenlernen aus der Tier- und Pflanzenwelt in der Stadt, mit Führungen in die Technikwelt und mit verschiedenen Informationsveranstaltungen, Filmen und Fachgesprächen.

Dabei können sich die Münchner auch in den Untergrund wagen und auf einer Führung unter der Ungererstraße mehr über die tägliche Arbeit in den Abwasserkanälen und den Anstieg der Schmutzwässer der Stadt erfahren.

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    Artikel vom 10.09.2009: - Redakteurin Bente Matthes zum Thema: „Aben(d)teuer Klima – Umweltliebe lernen bei der Nacht der Umwelt“

„Umwelt läuft nicht nur tagsüber, sondern auch nachts ab. Das vergessen die meisten“, meint Martina Weinzierl vom Referat für Gesundheit und Umwelt, das die diesjährigen Veranstaltungen in einer Broschüre zusammengestellt hat. „Nachts passieren Dinge, die der Umwelt tagsüber zu Nutze kommen und umgekehrt“, erklärt sie. Umwelt heiße eben nicht nur Solaranlage und Sonnenenergie, sondern eben auch nachtaktive Tiere und ihre Lebenswelt.

Bei der Planung der Veranstaltung habe man aufgrund des fortschreitenden Klimawandels darauf geachtet, dass auch technische Themen nicht zu kurz kommen und die Anmeldezahlen zeigen, dass die Veranstaltungsvielfalt von den Bürgern genutzt wird. Denn viele Angebote sind bereits restlos ausverkauft. Vielleicht liegt es an den Planungen zur zweiten S-Bahnstammstrecke, dass eine Führung durch die S-Bahnwerkstatt zum Thema Wasserrückgewinnung, leider nicht mehr gebucht werden kann. Dafür dunkelt es schon in Freimann, wenn der Heideflächenverein Münchner Norden e.V. im Finsteren mit Fernglas, Lupe und Taschenlampe direkt hinter der U-Bahnstation Kieferngarten in die Gehölzer der ehemaligen Panzerwiese führt. Hier können Kinder ab fünf Jahren teilnehmen und gemeinsam nach Heuschrecken und Fledermäusen suchen. „Es ist uns seit jeher wichtig, dass auch Kinder auf ihre Kosten kommen und ihre Umwelt kennen lernen und wissen, dass diese schützenswert ist“, sagt Weinzierl. Neu im Programm ist 2009 deshalb auch die Versicherungsgesellschaft Münchner Rück, die aufgrund steigender klimabedingter Versicherungsschäden, über die Risiken und Chancen des Klimawandels informiert.

Dass die Veranstaltungsvielfalt ankommt, zeigen die steigenden Teilnehmerzahlen der letzten acht Jahre. „Die Münchner sind sehr interessiert an Klimawandel- und Umweltthemen, es ist in einer Großstadt immer schwierig, Leute für Klimaschutz zu mobilisieren, weil die Angebote so vielfältig sind“, meint Weinzierl. Aufgrund des regen Interesses rät sie daher allen Interessenten, sich bereits Anfang der Woche beim Referat für Gesundheit und Umwelt unter der Internetadresse www.muenchen.de/nacht-der-umwelt zu informieren oder sich die Informationsbroschüre in der Stadtinformation am Marienplatz oder im Umweltladen am Rindermarkt zu besorgen, um sich sofort anzumelden. Anmeldeschluss ist am Donnerstag, 17. September, um 16 Uhr.

Das Motto „verborgene Dinge zu präsentieren, die das Rad am Laufen halten“, gilt übrigens auch in diesem Jahr – die Besucher müssen also nur noch hinlaufen und sich informieren, damit die Welt sich weiterhin gesund drehen kann.

Von Kathrin Schubert

Artikel vom 10.09.2009
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