Albrecht Ackerland über Aprilscherze

»Da schau her«

Kennen Sie den Spruch, dass man sich am besten selbst verarschen kann? Am heutigen Samstag gilt er wieder ganz besonders. Ich für meinen Teil geh am ersten April sowieso gar nicht erst aus dem Haus und nicht ans Telefon, und Zeitung lese ich auch nicht. Da wollen sie einem ja bloß wieder weiß machen, dass Dihydrogen-Monoxid als Umweltgift Hauptbestandteil des sauren Regens ist, es zu finden sei in Tumoren und Kernkraftwerken und dass Einatmen des Stoffs tödlich endet.

Haben Sie schon mal Wasser eingeatmet? Klar nicht, sonst wären Sie ja tot. Dihydrogen-Monoxid ist die Langform von „H2O“. Ein Stoff, den der Volksmund schlicht „Wasser“ nennt. Sehen Sie, so was brauch ich mir nicht antun, und ich brauch auch nicht irgendwo hingeschickt werden, wo ich dann total blöd dasteh.

Denken Sie jetzt, „der Ackerland ist vielleicht ein grantiger Hund geworden, kein Sinn mehr für Humor der alte Griesgram“? Also, funktioniert doch: Dann konnte ich Sie ja grad schon ein wengerl in den April schicken! Das sollte aber nur als Training gedacht sein, aktiv wie passiv. Seien Sie auf der Hut vor allzu billigen Späßen, und schmeißen’s Ihr Hirnkasterl an, damit Sie jemand so in April schicken, dass es lustig für Sie und für ihn ist, keiner einen Schaden hat, und möglichst viele was zum Lachen haben.

Ein guter Aprilscherz ist wie ein Vitaminschub für die Frühjahrsmüdigkeit. Und vergessen Sie für einen Tag den eingangs erwähnten Spruch! Nicht, dass Sie anstelle Ihrer Mitbürger Dihydrogen-Monoxid trinken müssen.

Artikel vom 01.04.2006
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