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Da schau her! Albrecht Ackerland berichtet exklusiv im Münchner SamstagsBlatt
München · Albrecht Ackerland über den echten Wiesn-Start
München · Der Münchner hat es gut. Er muss nicht zittern, ob der Sommer in diesem Jahr vielleicht sogar fünf Tage am Stück dauern könnte, so wie sie das an anderen Orten tun mögen. Der Münchner sauft seinen Spritz, jenes aus Mailand herübergeschwappte und erstaunlich annehmbare Mixgetränk aus Mixweißwein, Eis, rotem Bitterlikör und Soda, er sauft seinen Spritz, wenn er will, winters wie tags, nachts wie sommers.
Und wenn der Münchner einmal keinen Spritz saufen mag, dann sauft er ein Bier. Beide Getränke erinnern den Münchner an den Sommer, der wahrlich schön sein kann in dieser Stadt – das dürfen wir in diesen Tagen wieder erleben. Aber würde es schiffen, winden oder schneien: es wäre einerlei. Der Münchner hat schließlich sein großes Jahresziel. Diese Tage im Jahr, die herausgelöst sind aus dem Alltagsbrei. Die Gipfelung. Der Wahnsinn. Die Wiesn.
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Der Münchner weiß in diesen Tagen: Es ist völlig egal, ob es heute 30 Grad hat oder morgen Graupelschauer; wichtig ist, dass an den kommenden Tagen der Wiesnaufbau startet. Da kann er sich dran klammern. Das taktet sein Jahr.
Kein Wunder, dass die Begeisterung für eine Olympiabewerbung Zweitausendirgendwann so niedrig ist, wie der legendenhafte Bierpreis beim Dachauer Volksfest. Er braucht derlei nicht für sein Gemüt. Ihm reicht es zu sehen, ob der Pfosten X vom Lädschnbräu früher steht als der Pfosten Y vom Augustiner. Dann stimmt für ihn wieder alles, dann ist Hoffnung in Sicht. Und bis es so weit ist, gibt’s immer noch die Wiesnkantine.
Nie war ich nervöser vor einem Volksfest, halt, stop, gelogen: Einmal war ich es, aber da war ich vierzehn, lebte für eine Weile in einer oberbayerischen Kleinstadt und war scharf auf die Franziska – anders lässt es sich leider nicht ausdrücken. So sehnte ich dem Volksfest jenes Orts entgegen, war doch ein Autoscooter angekündigt, und die Vorstellung, Franziska und ich, wir beide und der Autoscooter, das konnte mein schwacher Teeniekreislauf kaum verkraften.
Ich bin sehr gespannt, ob mein gereifter Kreislauf der Vorfreude auf die kommende Wiesn entgegensteht. Jubiläumswiesn! Ein eigenes Areal mit ein paar Euro Eintritt, gerade so viel (hoffentlich), dass es nicht schmerzt und gleichzeitig jene abhält, denen der Spaten hacker ist.
Doch Vorsicht ist geboten: Mit so einem Gefühl wurde ich schon mal enttäuscht, die Franziska verstand einfach nichts von Autoscootern seinerzeit. So ist klug, wer seine Vorfreude dämpft: Mit einer frischen Trainingsmaß im Biergarten.
Artikel vom 08.07.2010Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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